23. März 2018
Sie haben gerupft und gezupft, geputzt und geschabt, gesägt und gemeißelt, gebacken und genäht. Ja, die Kölner Heinzelmännchen waren fleißige Gesellen, die den trägen Bürgern so manche lästige und schweißtreibende Arbeit abgenommen haben. Heutzutage bleibt uns nichts übrig, als den Zeiten ihres Wirkens nachzutrauern. Doch so ganz sind die putzigen, hilfsbereiten Kobolde möglicherweise nie verschwunden. Wer weiß das schon?
Zumindest im Kölner Stadtbild sind die Heinzelmännchen vor einiger Zeit wieder verstärkt aufgetaucht. So ziert ein bronzenes Heinzelmännchen – im Arztkittel und mit Stethoskop um den Hals – seit dem 7. November 2017 den Eingangsbereich des Ärztehauses im Haubrich-Forum am Neumarkt. Die Skulptur, „Heinz Medicus“ genannt, wurde von den Künstlern Heike Haupt und Anton Fuchs angefertigt. Dr. Adelgunde Kux von der Gemeinschaftspraxis KARDIOLOGIE KÖLN am Neumarkt hat den fleißigen Mediziner, der passenderweise in ein grünes OP-Tuch eingewickelt war, abends bei einer Vernissage enthüllt. Heinz Medicus zählt zu einer ganzen Reihe weiterer Figuren, welche die Künstler in den vergangenen Jahren schon an verschiedenen Orten in Köln aufgestellt haben – so ein Köbes am Peters Brauhaus oder ein Dreigestirn am Gürzenich. Dr. Kux war vor zwei Jahren eher zufällig bei einer Ausstellung im „studio dumont“ an der Breite Straße auf das Heinzel-Projekt aufmerksam geworden. „Nach und nach entstand dann mein Traum von einem eigenen Heinzel in unserer Praxisklinik“ , erinnert sich die kunstinteressierte Kardiologin. Insgesamt dauerte es mehrere Monate, bis sie alle ihre Kollegen – im Haus arbeiten immerhin auf fünf Etagen 40 Fachärzte in elf Praxisteams – von der Idee überzeugen konnte. „Mit ausschlaggebend war letztendlich auch, dass von den Kosten für die Figur 500 Euro an die Aktion „wir helfen“ fließen und wir somit auch bedürftige Kinder in Köln unterstützen. Mit dem neuen Standort befindet sich Heinz Medicus an einer historischen Stelle, denn in unmittelbarer Nachbarschaft stand von 1850 bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das „Bürger-Hospital“ – seinerzeit das größte Krankenhaus in Preußen.
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